Rollenspiel
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Noch namenlos

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351Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 6:06 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc sah ihr verwirrt nach.
Was hatte er jetzt schon wieder falsch gemacht.
Seufzend verließ auch er die Taverne und streifte durch die Gänge.
Es machte ihn unruhig. Dieses irgendwas in ihm. War es wegen Triss, wegen Lukkha?
Oder bildete er sich das einfach nur ein?
"Laryc, da bist du ja."
Verwirrt drehte sich der Dämon an.
Was war das für ein Mann?
Wenige Sekunden später erkannte er ihn doch, es war Azar, Triss' neuer Freund.
"Was wollt Ihr von mir?"
Er kannte ihn nicht, deshalb entschied er sich, höflich zu sein.
"Was ist zwischen dir und Triss passiert?"
Wahrscheinlich war ihm aufgefallen, dass sie sich irgendwie Sorgen gemacht hatte.
Auf ihre eigene, verkorkste Art.
"Nichts. Was soll passiert sein?"
Laryc wollte es nicht aussprechen.
Das war zu viel Demütigung und Erinnerung für ihn.
"Mach dich nicht über mich lustig. Ich weiß, dass da mehr war als 'nichts'., sonst würde sie dir nicht so viel Aufmerksamkeit schenken."
Der Elf bestand wohl darauf.
Und Laryc wollte wirklich nicht länger da stehen und von ihm gelöchert werden.
"Wir waren zusammen.", erklärte er dann nach kurzem Zögern, kam sich aber sofort seltsam vor.
Azar schwieg eine Weile und betrachtete den Dämon.
"Hast du noch Gefühle für sie?", fragte er dann und ließ den Blick nicht von Laryc ab.
"Es sollte besser heißen: Hast du überhaupt noch Gefühle, Dämon?", erwiderte er und entfernte sich mit schnellen Schritten von Azar.

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352Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 6:46 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Als Lukkha wieder in die Katakomben stieg, hatte sie bereits eine Zeit draußen verbracht. Aber es war zu kalt, das wusste sie selbst, und sie wollte niemanden beim Training verärgern, wenn sie jetzt auch noch krank wurde oder zu müde war.

Als sie gerade das "Empfangsgewölbe" durchquerte, sah sie aus einem anderen Gewölbe den Elfenfreund von Triss kommen. Er schien irgendwie aufgebracht zu sein, aber Lukkha wandte ihren Blick ab und interessierte sich nicht weiter dafür.
Das war schließlich nicht ihr Problem, sondern das von Triss. Irgendwie gönnte Lukkha dieser Frau Probleme. Sie konnte sie nicht leiden. Sie wusste nicht mal genau, warum. Aber sie brauchte auch keinen guten Grund, andere Leute nicht zu mögen. Hatte sie noch nie gebraucht.

"Hey, Ihr da!" Überrascht drehte sich Lukkha um und sah Triss´ Freund fragend an.
"Was wollt Ihr?", fragte sie so neutral wie möglich und musterte den Elf von oben bis unten. Ganz gut sah er ja aus, aber für ihren Geschmack definitiv zu feingliedrig und schmal.
"Ihr scheint den Dämonen Laryc doch ganz gut zu kennen - könnt Ihr ihn mal fragen, was er für ein Problem mit Triss hat? Ich verstehe nicht, was so schlimm daran ist, dass Beziehungen enden! Aber er hat offensichtlich ein Problem damit! Falls er noch Gefühle haben sollte - insbesondere für Triss - sollte er aufpassen!"

Lukkha lachte ungläubig auf und merkte erst, als der Elf sie mit einer Mischung aus Wut und Abneigung ansah, wie unhöflich das gewesen war. Lukkha wischte alle Zweifel aus ihrem Gesicht und trat dicht an ihr Gegenüber heran.
"Ich geben Euch einen Rat ..." "Azar", half er ihr nach. "Also gut, ich gebe Euch einen Rat, Azar: Wenn hier jemand aufpassen sollte, dann seid Ihr das! Hört auf, hinter Larycs Rücken über ihn zu reden, hört auf, so einen Unfug zu erzählen!" Ihre Stimme war leise, gefährlich überzeugt und ihre Augen waren funkelnde Schlitze.

Azar hob die Brauen, wich einige Schritte zurück, drehte sich mit einem verwirrten "Okay" um und huschte zurück in die Taverne.

Lukkha sah ihm nach. Laryc und Triss. Und wovon träumte Azar nachts? Sie schüttelte den Kopf. Sowas!
Einen Moment später nagten bereits Zweifel in ihr. Und wenn er recht hatte?
Wollte Laryc genau darüber nicht reden? Aber Azar hatte doch recht - Beziehungen gingen zuende, und das war nichts schlimmes.
Bevor sie weiter darüber nachdachte, beschloss sie, einfach Laryc direkt zu fragen. Da er ja verkündet hatte, er bräuchte keinen Schlaf, ging sie davon aus, dass er hier irgendwo zu finden sein musste.

Sie fragte sich durch und konnte ihn in einem kleinen Seitengang finden, den er entlangschlenderte.
Wortlos kam sie neben ihn, hob ihren Blick, sah ihn an.

"Warst du mit Triss zusammen?" Ihre Worte schwebten durch die Luft auf ihn zu und als sie ihn trafen, konnte sie etwas in seinen Augen sehen, doch er blinzelte es zu schnell weg, als dass sie erkennen konnte, was genau es gewesen war - Angst, Zorn, Hass, Trauer, Enttäuschung, Liebe?

353Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 6:57 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Die Worte trafen ihn wie einen Schlag.
Er zuckte zurück und musterte sie eine Weile.
Dieser Elf hatte sie wohl getroffen.
"Ja.", erwiderte er kurz.
Wieso sollte er sie auch anlügen, das gehörte sich nicht.
Er wusste ihren Blick nicht zu deuten.
"Aber wolltet Ihr nicht schlafen?"
In diesem Moment wollte er wirklich nicht darüber reden - eigentlich wollte er das nie.
Es brachte ihn einfach zu sehr auf, es erinnerte ihn nicht nur an Triss, sondern sie erinnerte ihn auch noch an früher, an die schlechten Zeiten, die sich irgendwie etwas geändert hatten.
Nicht viel, aber besser. Vielleicht.
Er konnte es nicht sagen.

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354Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 7:10 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

"Du willst, das ich schlafe, ich will, dass du dich um deine Gesundheit kümmert - was wir wollen und was wir tun ist nicht zwangsläufig dasselbe", ließ sie mit ironischem Unterton eine Bemerkung fallen. Doch es sollte nicht mehr als ein kleiner Seitenhieb sein, ihr eigentliches Interesse lag auf etwas anderem.

"Es scheint nichts zu sein, das du gern erwähnst - das du überhaupt erwähnst. Was ist passiert, dass es dich so eine Überwindung kostet, darüber nachzudenken? Ich meine, Menschen treffen sich, lernen sich kennen, sich lieben, und nach ein paar Jahren, Monaten, Wochen, Tagen stellen sie fest, dass ihre Liebe nicht mehr war als eine Illusion ... das ist doch nichts, für das man sich schämen muss, nichts, das nicht alltäglich genug wäre, um es mal anzusprechen", sagte sie dann, versuchte seinen Blick einzufangen, doch er ließ es nicht zu.

"Ich weiß nicht", begann sie dann, wusste noch gar nicht, wie sie eigentlich zuende bringen sollte, was sie angefangen hatte und sagen wollte, suchte nach Worten, knetete ihre Hände, atmete aus und versuchte es einfach:
"Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber ich möchte, dass es dir - im Rahmen des Möglichen - irgendwie .. gut geht und ... ich habe das Gefühl, dass es helfen könnte, einfach mal zu reden ... ich höre dir zu, und ich sage auch nichts dazu, wenn du nicht willst, und wenn du willst, dann stimme ich dir zu oder töte irgendwen, wenn es dir dann besser geht - aber lass es mich wenigstens versuchen .. ich meine, dazu beizutragen, dass es dir vielleicht ein bisschen gut geht ..."

Lukkha verzog den Mund, blickte auf den Boden vor ihr.
Reden war irgendwie nicht so ganz ihre Stärke. Sie stöhnte auf und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

"Oder vergiss einfach jedes einzelne Wort, das ich gerade von mir gegeben habe ..!"

355Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 7:28 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

"Nein, es ist schon in Ordnung. Ihr sollt Euch keine Sorgen oder so etwas machen, das hätte außerdem sowieso keinen Zweck. Und Ihr müsst Euch auf die Prüfungen vorbereiten. Es ist wirklich nichts. Sowas passiert schon mal, so wie Ihr gesagt habt."
Er versuchte es sich selbst einzureden, um vielleicht irgendwann daran glauben zu können.
Aber was er nicht verstand, war, warum sie sich überhaupt solche Gedanken machte.
Er war doch der Entführer, der Verräter, der Dämon, das Monster.
Wieso sollte sie sich also Sorgen machen?
Sein Blick wich an die Gewölbedecke und er zog sich den Mantel über die Rüstung.
"Ich bitte Euch, schlafen zu gehen."
Er wollte währenddessen nach draußen, wollte versuchen, mit seinen Gedanken, seinen Erinnerungen klar zu kommen.
Wenn es überhaupt einen Sinn hatte.

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356Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 7:39 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha atmete aus und sah den Dämonen an.
Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Armer Laryc. Vielleicht würde er ja eines Tages verstehen, dass Schwäche dazu gehörte.

"Also gut", gab sie nach. "Und auch, wenn ich weiß, dass es sinnlos ist: lass deine Brandwunden verarzten."
Sie nickte ihm zu und drehte sich um.
"Sonst kümmere ich mich selber darum", fügte sie mit einem drohenden Unterton hinzu, lachte amüsiert auf und lief Richtung Schlafgewölbe.

Kaum dass sie sich hingelegt hatte, schlief sie auch schon ein. Ihr erschöpfter Körper nahm sich die Ruhe, die sie brauchte.

357Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 7:54 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Verwundert blickte er ihr eine Weile hinterher.
War es ihr wirklich so wichtig?
Das konnte er nicht glauben.
Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen oder vielleicht gerade weil er dort besser nachdenken konnte, ging er nach draußen.
Es war dunkel und der Wind umwehte ihn.
Vermutlich war es kalt, aber Laryc spürte es nicht.
Und wahrscheinlich trug er die Rüstung auch deshalb so gerne.
Er spürte nichts und irgendwie passte es zu ihm.
Das gefühlslose Monster.
So streifte er noch eine Weile durch die bewaldeten Felder und begab sich dann zurück in die Katakomben, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er das überhaupt wollte.
Dort unten lauerte so vieles.

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358Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 8:20 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Als Lukkha erwachte, spürte sie sofort, dass sie nicht ausgeschlafen war.
Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Augen öffnen konnte, bis ihr Körper ihr gehorchte, und das war schon immer ein Zeichen dafür gewesen, dass sie nicht ausreichend erholt war.

Trotzdem stand sie auf und ging Richtung Trainingsplatz. Sie wusste nicht, was heute dran war, nahm aber an, dass sie wieder laufen gehen würde und mit dem Schwert üben würde.
Judy erwartete sie schon, weder Victor noch Laryc waren zu sehen, und Judy eröffnete ihr sogleich, dass heute der waffenlose Kampf trainiert werden sollte.

"Es kann immer passieren, dass Ihr entwaffnet werdet und plötzlich einem Haufen Fußsoldaten, ebenfalls unbewaffnet, entgegentreten müsst. Darauf sollte man vorbereitet sein", erklärte Judy. Das kam Lukkha logisch und vernünftig vor, und so begannen sie das Training.

Nach einiger Zeit war Judy der Überzeugung, dass Lukkha mit einem anderen Neuling weitertrainieren konnte.
Ihr wurde ein Werwolf vorgestellt. Er sah aus wie ein ganz normaler junger Mann, hatte kräftige Hände, ein breites Kreuz und funkelnde, gelbliche Augen.
"Jaro - Lukkha, Lukkha - Jaro", machte Judy die beiden miteinander bekannt und gab dann das Zeichen, zu beginnen.

"Was soll das, Judy? Ich muss mir absolut keine Mühe geben, die Kleine zu besiegen!", begann Jaro zu maulen und machte eine wegwerfende Handbewegung Richtung Lukkha, welche ein wütendes Schnauben hören ließ.

Judy lächelte nur und winkte ab. Daraufhin wandte sich Jaro Lukkha zu und musterte sie offenkundig abgeneigt. Also gab auch sie sich keine Mühe, ihre Missgunst zu verstecken.

"Kleines Mädchen, dich ess ich zum Frühstück", knurrte der Wolf und kam einen Schritt auf sie zu. Sie verharrte auf ihrer Position.
"Erst an Laryc Aserrans Rockzipfel hängen und jetzt auf einmal die Kriegerin miemen, das ist doch lächerlich!", pöbelte er weiter.
Und obwohl Lukkha es besser wusste - Werwölfe neigten dazu, andere zu provozieren und sinnlose Streite vom Zaun zu brechen - ließ sie Wut in sich aufkommen.
"Was kannst du eigentlich außer gut aussehen und singen, hm?", knurrte er und machte einen Satz auf sie zu, sie sprang zur Seite, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
"Deine Mutter ist doch bestimmte so ´ne rassige Rothaarige irgendwo in ´nem Puff, oder?"
Irgendwas in Lukkha zerbrach. Schmerz, Zorn, Hass überfluteten sie, sie öffnete den Mund und mit einem Schrei katapultierte sie sich auf den Werwolf.
Mehr als Überraschung konnte sie in seinem Blick nicht sehen, da hatte sie schon ihre Arme und seine Brust geschlungen, ihre Zähne kurz über seinem Schlüsselbein in seinem Fleisch vergraben.

Die Wucht ihres Angriffs schleuderte beide auf den Boden, doch sie ließ nicht los. Ihr Gegner jaulte und brüllte wie am Spieß, schlug auf sie ein und trat unkontrolliert um sich, während sie weiterhin ihre Zähne in seinen Muskeln verankerte und ihn nicht losließ.

Alles um sie war fort, sie hörte nichts, sie spürte nichts, sie sah nichts. Sie schmeckte nur das Blut des Werwolfes, spürte seine Haut in ihrem Mund.
Sirenenblut. Und es war ihr egal.

359Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 8:50 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc hatte noch einige Zeit in dem Gewölbe verbracht, bevor es langsam wieder Tag wurde.
Dann lief er zurück zur Trainingshalle.
Heute sollte einerseits waffenloses Kämpfen auf dem Plan stehen, dann natürlich Training mit Rüstung und vielleicht das Labyrinth.

Er kam im Gewölbe an und hörte nur, dass dort ziemliche Aufruhr herrschte.
Verwirrt blickte er sich um und fand schnell, was das Problem war: Lukkha hatte ihrem Gegner scheinbar sehr zugesetzt.
Doch er verstand nicht, wieso.
Leute beim Training zu verletzen war nie gerne gesehen...
Hektisch lief er los zu Judy, die gerade dabei war, sich um den Verletzten zu kümmern.
Er schien einiges an Blut verloren zu haben.
Das interessierte Laryc allerdings weniger.
Stattdessen eilte er zu Lukkha, die mehr oder weniger in Trance zu sein schien und auf dem Boden saß, vollkommen blutbefleckt.
"Lukkha?! Was ist hier passiert?"

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360Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 9:04 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula


Dumpf, wie durch eine Wand aus Nebel drangen Geräusche zu Lukkha.
Menschen schienen in Eile zu sein, doch ihre Schatten bewegten sich nur sehr langsam an ihr vorbei.
Jaro lag auf dem Boden und Judy war über ihm, drückte auf seine Wunde und hielt ihn gleichzeitig davon ab, sie wegzuschieben.

Larycs Stimme drang an ihr Ohr, sie blinzelte und blickte zu ihm. Er war verschwommen, undeutlich, in seinen Augen lag Sorge, vielleicht ein bisschen Wut über das, was hier vor sich ging.

Was war hier passiert? Sie wusste es selbst nicht so genau. Sie wusste nur, dass Jaro sie wahnsinnig gemacht hatte. Und sie wusste, dass sie die Kontrolle über die Sirene in ihr verloren hatte, Kontrolle, von der sie niemals gewusst hatte, dass sie vonnöten sein würde.
Sie hatte nicht geahnt, dass sie ... gefährlich werden konnte. Hätte sie es wissen müssen?

Sie merkte, dass Tränen aus ihren Augen liefen, warm, salzig, und sie schmeckte Blut.

"Ich ... ich war das nicht ...", hörte sie sich sagen, versuchte, mit den Händen irgendetwas zu gestikulieren, sich zu erklären. Wie konnte sie? Wenn sie doch recht hatte: das war nicht sie gewesen. Nicht allein.

Hilflos suchte sie in Larycs Gesicht nach Antworten, doch sie konnte keine finden.

361Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 9:17 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Er sah ihr ihre Hilflosigkeit an.
"Judy, keine Sorge, wir kommen wieder.", erklärte er dann und hob Lukkha kurzentschlossen hoch.
Besorgt betrachtete er sie, ihr Gesicht, das überaus geschockt aussah.
Was war da drin nur passiert?
Ihm fiel vielleicht eine Möglichkeit ein, wie er sie beruhigen konnte.
Also lief er mit ihr durch einige der Gänge des gesamten Gewölbekomplexes und war wenig später an einem höhleninternen Fluss angekommen.
Obwohl auch hier kein Tageslicht herankam, konnte man viel erkennen.
Kleine Pilze und Kräuter gaben ein weißblaues Licht ab, das die komplette Umgebung des Flusses erhellte.
Dieser plätscherte ruhig den Flusslauf entlang und er setzte Lukkha am Rand ab, setzte sich schweigend neben sie und wartete einfach ab.
Sie musste sich erst einmal beruhigen.
Vielleicht hatte das, was auch immer sie eigentlich war, Überhand genommen.
Wahrscheinlich war es so ähnlich wie bei Lykanthropie.
Es bricht plötzlich aus und man selbst bemerkt es nicht.
Aber selbst wenn es so war, musste sie es unter Kontrolle bringen.
Und hier war es ruhig, so gut wie niemand kam her und es gab Wasser.
Wasser, was sie doch so mochte.

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362Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 9:31 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha merkte kaum, dass sie hochgehoben und davongetragen wurde.
Sie sah nicht mehr, als wechselnde Lichtverhältnisse, Dunkelheit ohne Fackel und orangenes Zucken mit Fackel.

Von weit drang das leise Gurgeln eines Flusslaufs an ihr Ohr, die Farben ihrer Umgebung wurden sanfter, bläulich-weiß.
Sie spürte, dass Laryc sie absetzte, fürchtete für einen Moment, er würde gehen und erkannte im nächsten, dass er neben ihr blieb.

Instinktiv streckte sie die Hand aus, berührte das kühle Wasser, spürte die langsame Strömung, die ihren Herzschlag beruhigte. Sie schloss die Augen, lauschte dem Säuseln und Plätschern, sog die Stille und Zartheit des Wassers in sich auf und merkte, wie der Nebel aus ihrem Bewusstsein langsam verschwand.
Geborgenheit breitete sich aus, Sicherheit, sie öffnete die Augen, blinzelte ein paar Mal und zog ihre Hand aus dem Wasser zurück.

Sie sah zu Laryc auf, suchte nach Worten und fand keine, also schwieg sie, wischte mit dem Handrücken Tränen fort und atmete zittrig ein paar Mal durch.

"Er lebt doch noch ...?", fragte sie schließlich und verknotete ihre Finger ineinander.
"Ich wollte das nicht!", wisperte sie nur Sekunden danach und packte Larycs Arm, teils um sich irgendwo festhalten zu können und teils, weil sie Angst hatte, er würde ihr keinen Glauben schenken.

363Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 9:42 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

"Ja, er lebt. Keine Sorge."
Sein Blick wich kurz ins Wasser, betrachtete die kleinen Fische, die ebenfalls leuchteten.
"Ich weiß, dass Ihr das nicht wolltet. Trotzdem müssen wir versuchen, das unter Kontrolle zu bringen."
Irgendwie missfiel es ihm in diesem Moment, dass er wie die Rüstung war, die er trug.
Er spürte nicht, wie Laryc sich an seinem Arm festhielt.
Und er vermutete, dass das nicht das einzige war, das er nicht spürte.
"Wie ist das denn passiert? Hat er Euch provoziert?"
Er kannte das nur zu gut - von früher.
Mittlerweile gab es kein 'normal' und kein 'Bestie' mehr.
Irgendwie war er nur noch Bestie.
Das bedauerte er - zum Teil.
"Ihr braucht keine Angst zu haben. Das passiert manchmal.", fügte er dann hinzu.
Etwas in ihm wollte sie beruhigen - wie auch immer es das anstellen wollte -, aber er war die Rüstung. Er war nicht fähig, seine Panzerung war gebaut worden und damit musste er leben.

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364Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 9:54 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

"Er hat mich provoziert", erwiderte Lukkha leise. Als seine Worte in ihren Gedanken entlangstreiften, erzitterte ihr Körper vor Zorn, doch sie biss die Zähne zusammen und verschloss die Wut.

"Ich wusste selber gar nicht, dass ich zu sowas in der Lage bin. Ich war nicht in Kenntnis davon gesetzt, was für ein Monster ich sein kann. Warum sagt mir das keiner? Das ist doch verantwortungslos!", ihre Stimme war fest und gleichzeitig behaftet mit Unsicherheit und Angst.

Was war sie denn? Lukkha, einfach nur Lukkha, weil ihre Familie sie verkauft hatte, Halbsirene, unkontrolliertes Biest.
Energisch blinzelte sie Tränen weg.

"Das sollte nicht passieren. Auch nicht manchmal. Niemals." Vielleicht sollte sie doch besser sterben ... wäre in jedem Falle einfacher.

"Laryc", begann sie dann mit leiser Stimme, blickte kurz in sein Gesicht, ehe sie mit den Augen irgendeinen Punkt auf dem Wasser fixierte. "Bitte bleib bei mir und mach irgendwas, wenn es wieder passiert. Bitte."

Sie löste ihren Griff um seinen Arm und ließ sich stattdessen gegen ihn fallen, lehnte sich an ihn und schloss die Augen, versuchte ihren Atem unter Kontrolle zu bringen und lauschte dem Wasser.

"Bitte."

365Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 10:03 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

"Schon gut."
Irgendwie bewunderte er es, wie sie ihre Gefühle zum Ausdruck brachte und gleichzeitig fühlte er sich so hilflos.
Langsam hob er den Arm, der noch immer von schwerem Metall umgeben war und strich so vorsichtig wie möglich über ihren Rücken, versuchte sie zu beruhigen.
"Ich weiß nicht, wie man etwas dagegen tun kann, aber es gibt bestimmt einen Weg. Ich weiß, wie das ist."
Warum wurde er plötzlich so redselig.
Es kam ihm so seltsam vor.
Zögernd dachte er darüber nach, was er sagen sollte, stellte fest, dass ihm diese erdrückende Stille überhaupt nicht gefiel.
Das war eine völlig neue Erkenntnis.
Normalerweise war Stille positiv - es war kein Gegner, kein Feind in der Nähe.
Und er kam sich vor, als wäre er die einzige Person mit solchen Ansichten.
Wie ein wildes Tier.
Das Monster, die Bestie.
Ja, das war das einzige, mit dem er sich vergleichen konnte.
Doch er schwor sich, für Lukkha da zu sein, damit sie nicht das gleiche Schicksal ereilen würde.
Sie sollte nicht so werden wie er.
Keinesfalls.

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366Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 10:14 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

"Erzähl mir davon. Wenn du weißt, wie es ist", bat sie leise, hielt die Augen geschlossen und konzentrierte sich auf seine vorsichtigen Bewegungen.

Es tat ihr gut, nicht allein zu sein, und sie spürte, dass sie ruhiger wurde.
Ihr kam der Gedanke, dass sie nicht ewig hier so sitzen bleiben konnten, und das missfiel ihr, also schob sie den Gedanken beiseite und ließ ihre Kopf ausgefüllt werden von dem Geräusch des Wassers, dem Geruch von kalten, feuchten Stein, Metall, Laryc, dem Gefühl von Ruhe und Gelassenheit, das der Fluss mit sich brachte.

"Erzähl mir irgendwas über dich. Ich weiß so wenig und das gefällt mir nicht, toter Mann", wisperte sie aus Angst, sie könnte die Stille der Situation zerbrechen.

367Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 10:24 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

"Hm."
Für einen Moment zögerte er.
Was sollte er ihr schon erzählen?
Vielleicht würde sie ihn wieder fürchten?
Doch sie hatte darum gebeten und er wollte auch nicht lügen.
"Na ja.", begann er dann mit ruhiger Stimme. "Ich bin ein Dämon, aber das wisst Ihr ja schon. Ich komme aus Ivarthal im Norden, ein einstmal wunderschönes Dorf."
Er seufzte. 
Ja. Wunderschön war es mal.
"Jedenfalls zwangen mich die Umstände dazu, zu reisen. Und Dämonen sind in der weiten Welt nicht gerne gesehen. Ich ging nach Drukarth, wollte dort Arbeit. Obwohl ich nichts böses wollte, na ja.", er zögerte einen Moment, wusste nicht recht, was er sagen wollte. "Ihr kennt ja die Brandnarben."
Wegen meiner Heimat. Weil ich sie nicht beschützen konnte. 
Nein.
Weil man mich dort nicht wollte.
"Aus Ivarthal kam übrigens auch Triss."
Er schluckte.
"Dann waren wir irgendwann bei den Katakomben. Und dann war ich wieder da draußen.", fügte er hinzu, hielt seine Stimme ruhig, obwohl innerlich alles aufgewühlt war.
Er wollte keine Einzelheiten erzählen, nichts über ihre Beziehung, nichts über den Verlust der Heimat, nichts über die Soldaten, die Toten, die Überfallenen. 
Und auch nichts über die, die ihn schon immer tot wollten oder gefoltert hatten.
Nein, das war wirklich nichts, was sie erfahren musste.
Es würde ihre Laune nicht heben.
Und da fragte er sich, ob seine Erzählung überhaupt geholfen hatte.
Sein Leben war einfach eine Ansammlung solcher seltsamen Geschichten.

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368Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 10:42 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Mit geschlossenen Augen lauschte Lukkha Larycs Erzählungen, genoss die Ruhe seiner Stimme und sog jedes einzelne Wort dankbar für Ablenkung in sich auf.

"Ivarthal", wiederholte sie leise. "Das hört sich schön an. Werden wir es vielleicht mal besuchen auf unseren Reisen?"
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, das Bild eines kleinen, friedlichen Dorfes inmitten von Natur schwebte vor ihrem inneren Auge.
Dann verschwand es, wurde ersetzt durch Triss, lachend, eine Hand ausstreckend, auffordern, diese zu ergreifen und einfach mitzugehen, egal, wohin.
Die Katakomben, und dann wurde Triss´Gesicht wütend. Wütend. Lukkha ließ das Bild zerfallen und konzentrierte sich wieder auf das Singen des Wassers.

"Warum hat Triss nicht mit dir die Katakomben verlassen? Ganz schön dumm ..."
Dumm. Ja, das war Triss. Warum auch immer sie nicht mehr mit Laryc zusammen war. Dumm war es in jedem Fall. Lukkha lächelte.

369Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 10:47 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc schüttelte den Kopf, auch wenn er wusste, dass sie es nicht sehen konnte.
"Nein. Das werden wir nicht. Es ist zerstört."
Mehr konnte und wollte er nicht sagen.
Obwohl es schon eine Weile her war, belastete es ihn doch sehr.
Er wurde schuldig dafür gemacht, er, der er selbst aus dem Dorf geworfen wurde.
"Ich habe die Katakomben wegen ihr verlassen. Unter anderem.", erklärte er dann leise.
Wieso erzähle ich das? Das ist meine Sache, ich, meine Vergangenheit.
Warum?
Ich soll das niemandem erzählen.
Jeder hat mit seiner eigenen Geschichte zu kämpfen.
"Aber ich konnte die Katakomben nicht ewig verlassen."
Sonst hätte er hier keinen Fuß mehr reingesetzt.
Doch es waren die Leute, er wollte sie nicht im Stich lassen, selbst, wenn ihn alle hassen würden.
Er konnte es einfach nicht.

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370Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Di März 11, 2014 10:59 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha schob die Brauen zusammen und verzog den Mund.
Ivarthal zerstört. Die Katakomben wegen Triss verlassen.
Was hatte dieser Dämon bloß alles schon gesehen?

"Was hat sie denn gemacht, dass du ohne sie die Katakomben verlassen hast?", fragte sie leise, vorsichtig.
Sie seufzte, öffnete die Augen und sah Laryc an.

"Weißt du was, toter Mann?" Sie lächelte. "Ich finde es sehr stark von dir, dass du wieder hergekommen bist. Sieht aus, als könnte man sich auf die verlassen, und das ist wirklich sehr viel wert."
Sie zwinkerte, ehe sie ihren Kopf wieder an ihn lehnte und auf das Wasser blickte.

Jemand, auf den man sich verlassen kann.

Das hörte sich gut an. Nach Sicherheit. Nach Vertrauen. Ein bisschen Freundschaft.

371Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Mi März 12, 2014 10:54 am

Atrementum

Atrementum
Admin

»Als es vorbei war, wollte ich nicht hier bleiben.«
Das war nichts als die Wahrheit.
Damals wusste er, dass es sich nicht gelohnt hätte, zu kämpfen.
Manchmal fragte er sich, was passiert wäre, wenn er es doch versucht hätte.
»Es war ihr wahrscheinlich auch mehr als recht.«
Diese Erkenntnis deprimierte ihn.
Was hatte er getan, dass man ihn so strafte?
Ivarthal.
Gab es so etwas?
Schicksal?
Karma?
Man bestrafte ihn für Ivarthal.
Dafür, dass er ein Dämon war.
Aber egal, wie oft er darüber nachdachte: Er hätte Ivarthal nicht beschützen können.
Und alle 'was wäre wenn's kamen zu dem gleichen Ergebnis: Es war nicht so gekommen.
Es ist anders gelaufen und die Vergangenheit konnte man nicht ändern.
Irgendwas brachte ihn aus seinen Gedanken zurück zur Realität.
Sollte er heute mit ihr weitertrainieren, obwohl es ihr so schlecht ging?
Eigentlich hatten sie keine Zeit, einen Tag auszusetzen, aber in einer schlechten Verfassung zu trainieren hatte auch nicht so viel Sinn.
Außerdem traute er sich nicht, sie jetzt zu fragen.
Wahrscheinlich würde sie ohnehin >Ja< sagen, selbst, wenn sie nichz bereit wäre.

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372Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Mi März 12, 2014 5:57 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Eine ganze Zeit verging noch, ehe Lukkha Schritte vernehmen konnte.

"Hier seid ihr also." Judys Stimme ließ Lukkha von Laryc zurückschrecken, plötzlich war es ihr unangenehm, dass Judy da war.

Sie drehte den Kopf zu der Dämonin, auf deren Gesicht ein schelmisches Grinsen lag, als sich ihre Blicke trafen, doch es verschwand, als auch Laryc sich zu der Trainerin umdrehte.

"Jaro erzählt abenteuerliche Geschichten über dich, Lukkha, darum wollte ich mit dir auch über den Vorfall reden. Werwölfen sollte man nicht über den Weg trauen", sagte sie und seufzte, bevor sie sich neben Lukkha ans Ufer des Flusses fallen ließ.

"Sag mir nur, was passiert ist, mehr will ich gar nicht wissen", bat sie dann und lächelte Lukkha aufmunternd an.

Diese merkte, wie sich allein beim Gedanken an den Werwolf und seine Worte und vor allem ihr Verhalten danach alle Muskeln ihres Körpers verkrampften und ihr Herz wieder schneller schlug.

"Er hat mich provoziert ... er hat mich beleidigt und meine ... meine Mutter eine Hure genannt", war Lukkhas leise und äußerst gepresste Antwort. Erst, als sie Blut schmeckte, merkte sie, dass sie so sehr an ihrer Unterlippe genagt hatte, dass sie aufgeplatzt war.
Sie spürte, wie die Ränder ihres Bewusstseins verschwammen und tiefer Hass in ihr wuchs. Mit einem leisen Schrei vergrub Lukkha das Gesicht in den Händen und zog ihre Beine an ihren Körper.

Bleib, wo du bist. Geh weg. Geh weg! Komm nicht raus! Geh!


Langsam zog sich der Hass zurück, ihr Herzschlag beruhigte sich und ihr Atem wurde langsamer. Es blieb Angst zurück, Angst davor, sich vollkommen zu verlieren.

373Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Mi März 12, 2014 6:08 pm

Atrementum

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"Judy. Ich kümmere mich schon darum. Geht zurück zu den Schülern. Meinetwegen rede ich später auch mit dem Werwolf.", erklärte Laryc, den Blick auf Lukkha gerichtet.
Sie brauchte auf jeden Fall Ruhe, um selbst erstmal damit klar zu kommen.
Panik würde alles nur verschlimmern.
Er schätzte, dass er ähnlich reagiert hätte, wenn seine Mutter ihm etwas bedeuten würde.
"Na gut.", gab sich Judy dann geschlagen und lief zurück zum Trainingsgewölbe.

Seufzend setzte Laryc sich wieder zu Lukkha, musterte sie nachdenklich.
"Lukkha, Ihr müsst davor keine Angst haben."
Sie musste akzeptieren, dass es ein Teil von ihr war.
Nur dadurch würde sie es schaffen können, diesen 'dunklen' Teil in sich zu kontrollieren.
"Wollt Ihr noch hier bleiben? Oder nach draußen? Oder schlafen?"
Er kam sich etwas überfordert vor.
Zwar kannte er das Gefühl, doch er stand nie auf der anderen Seite.
Und jetzt musste er irgendwie die richtigen Worte finden.

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374Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Mi März 12, 2014 6:19 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha atmete aus und hob den Kopf.

"Wie soll ich davor keine Angst haben? Es kommt einfach und ich kann nichts machen! Das kann ja nicht sein! Das ist doch nicht normal!", regte sie sich auf und warf die Hände in die Luft.

Es missfiel ihr, dass sie die Kontrolle verlor. Jetzt widersprach sie sich schon selbst, war nicht mehr Herrin über ihren eigenen Körper, war über überhaupt nichts mehr Herrin!

"Und das, weil Jaro schlecht über meine Mutter geredet hat, meine Mutter, die mich verraten und verkauft hat! Die mir nichts anderes als weh getan hat und mich behandelt wie einen Gegenstand! Wie ein Objekt, dass man an den höchstbietenden verhökern kann! Was ist denn das für eine Mutter?"
Tränen begannen aus ihren Augen zu laufen, sie sprang auf und trat einen Stein ins Wasser.
"Jedenfalls keine, für die man töten muss! Oder sich einsetzen muss! Oder Werwölfe anfallen muss!"

Sie sah Laryc an, krallte ihre Fingernägel in die Handinnenflächen und hoffte, der Schmerz würde sie vom Chaos in ihrem Inneren ablenken. Doch es gelang ihr nicht, wütend schlug sie mit der Faust gegen die Höhlenwand, betrachtete das Blut an ihren Knöcheln und schlug wieder zu.

375Noch namenlos - Seite 15 Empty Re: Noch namenlos Mi März 12, 2014 6:29 pm

Atrementum

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Admin

Besorgt stellte er sich hinter sie und hielt dann sanft, aber bestimmt ihre Arme fest.
"Hört auf damit, Lukkha."
Er zog sie etwas zu sich, von der Wand weg.
"Diese... Bestie kann Euch sehr gut beschützen. Wenn Ihr wütend werdet oder Angst bekommt, werdet Ihr unbändig stark."
Der einzige Nachteil war, dass es nicht so leicht zu kontrollieren war.
"Und was Eure Mutter betrifft, dazu kann ich Euch nicht viel sagen, weil ich nicht viel weiß, aber vielleicht ging es ja nicht von ihr aus. Schlimme Dinge passieren und vergehen."
Oder bleiben auf ewig.
Eine Weile lang schwieg er, ließ Lukkha sich beruhigen.

"Na los, lasst uns nach oben gehen. Nach draußen, wenn Ihr wollt?"

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