Rollenspiel
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Noch namenlos

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201Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Di Feb 25, 2014 9:38 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

»Oh, Ihr seid wach.«
Laryc musterte sie kurz.
Sie sah einigermaßen ausgeschlafen, erholt aus.
Vielleicht konnten sie heute länger reisen.
Und wenn nicht, dann würden sie eben wieder eine Pause machen.
Momentan war er nicht an irgendeine Zeit gebunden.
Momentan ging es ihm schließlich gut.
Während sie geschlafen hatte, hatte er etwas von dem Essen, das er aufbewahrt hatte, über dem Feuer erwärmt.
»Hier, Ihr solltet etwas essen.«
So gab er Ihr das Essen und wand sich dann wieder den Pferden zu.
Zwar mussten sie mit ihren Vorräten sparsam sein, doch wenn sie nicht gesund war, dann würden sie ohnehin nicht schnell voran kommen.
Also besser auf diese Art und Weise.
Er strich den Pferden durch die Mähne, nahm dann die schweren Sättel ab und rieb deren verschwitzte Rücken mit der Satteldecke ab, damit auch die Pferde die Reise überstehen würden.
Dann säuberte er die Mundstücke der Trensen am nahegelegenen Bach.
Daraufhin kam er zurück und machte die Pferde fertig.

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202Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Di Feb 25, 2014 9:54 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Während Lukkha an ihrem warmen Frühstück kaute, betrachtete sie Laryc.

Er ging sanft mit den Pferden um, jeder seiner Handgriffe saß, er wuste was er tat.
Das gefiel Lukkha und sie lächelte. Mal wieder in letzter Zeit.

Sie aß mit ein paar schnellen Bissen auf und trat an das Pferd, auf dem sie geritten war. Sie hob die Hand und legte sie auf die weiße Blesse des Tieres. Es wackelte mit den Ohren, schnaubte und stupste mit seinen weichen Nüstern gegen ihr Gesicht.

"Gutes Mädchen", wisperte Lukkha und strich durch die Mähne, ehe sie aufsaß. Sie nahm die Zügel fest in die Hände und schnalzte mit der Zunge. Die braune Stute setzte sich in Bewegung und Lukkha sah zu Laryc.

"Na komm schon, toter Mann, sonst lassen wir dich noch zurück!", grinste sie und ließ die Stute in Trab verfallen.

203Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Di Feb 25, 2014 10:12 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

»Niemals.«
Er lachte heiser und trieb sein dunkles Pferd hinter ihrem her.
Als sie auf gleicher Höhe waren, machte er wieder etwas langsamer.
»Wir sollten die Pferde am besten auch nicht überfordern.«
Schließlich waren sie auf die Pferde nahezu angewiesen.
Eine Reise im Norden zu Fuß war definitiv nicht einfach zu bewältigen.
Laryc dachte nach.
Vielleicht würden sie es diese Nacht noch bis nach Yorhaal schaffen, ein Tal umrundet von kantigem, kahlen Gebirge.
Dort konnten sie erneut Schutz suchen, am Tage.
»Es ist noch ein recht langer Weg.«
Und das Essen wird nicht mehr lange halten. Ich muss demnächst neues suchen. Vielleicht wenn wir angekommen sind. Wenn sie schläft.
Zwar wusste er, dass auch er irgendwann einmal schlafen musste, aber das rückte in den Hintergrund.
Irgendwie.
Es war seltsam, aber er wunderte sich nicht mehr.

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204Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Di Feb 25, 2014 10:23 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

"Oh, keine Sorge", erwiderte Lukkha und tätschelte den Hals ihres Pferdes.
Sie hatte von kleinauf gelernt, mit Pferden richtig und gut umzugehen und war wohl eine der wenigen Damen, die von Anfang an den Herrensitz bevorzugt hatte - es war sicherer, bildete sie sich ein, und es erlaubte schnelleren, wilderen Ritt als der Damensitz.

Aber Laryc hatte natürlich Recht, die Pferde durften nicht überbeansprucht werden, und er wusste im Gegensatz zu ihr, wie lange sie ungefähr brauchen würden.

Schweigend ritten sie eine Weile nebeneinander her, die Hufe der Pferde versanken knirschend im Schnee, der Fluss murmelte leise unter dem Eis und die Schneeflocken tanzten noch immer vom Himmel.

Lukkha fragte sich, wann sie das letzte Mal im Schnee gespielt hatte und nahm an, dass es lange her gewesen sein muss. Sie hatte früh gelernt, dass im Schnee spielen nichts für ein Mädchen von ihrem Status war.

205Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Di Feb 25, 2014 10:36 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Nach einiger Zeit erhellte sich langsam der Himmel und erste Hagelkörner, die den neuen Morgen ankündigen sollten, schlugen ihnen ins Gesicht.
In Yorhaal waren sie nicht angekommen, er hatte die Geschwindigkeit wohl doch überschätzt.
Zwar ragten in der Ferne schon die riesenhaften Felsen der Gebirge auf, doch bis zum Tal war es eindeutig zu weit.
»Wir bleiben den Tag über hier in der Nähe des Waldes.«
Er konnte ihr schon ansehen, dass sie müde war, also stieg er ab und half ihr dann vom Pferd.
Eine kleine Höhle befand sich zwischen einigen großen, verschneiten Bäumen, in die sie hineingingen.
Erstaunlicherweise war das Innere der Höhle trocken und nahezu warm.
Laryc sammelte wieder ein paar Wurzeln und entfachte ein kleines Feuer, war sich aber im Klaren darüber, dass er bald richtiges Holz holen musste, um es am Brennen zu erhalten.
»Schlaft doch schonmal.«
Erneut zog er seinen Mantel aus und legte ihn ihr um.
»Es dürfte gleich warm werden.«
Er setzte sich an den Eingang der Höhle und betrachtete die Schneeflocken.
Im Morgengrauen - wenn Lukkha schlief - würde er sein Glück beim Jagen versuchen.

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206Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Di Feb 25, 2014 10:53 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Dankbar nahm Lukkha den Mantel entgegen und hüllte sich wieder darin ein.
Sie setzte sich ans Feuer und betrachtete die züngelnden Flammen.

Die Wärme breitete sich schnell in der trockenen Höhle aus und Lukkha legte sich auf den steinigen Boden.
Eine Weile lag ihr Blick noch auf Laryc am Eingang, der scheinbar in Gedanken versunken die Landschaft beobachtete.

Doch noch bevor die Sonne aufgegangen war, war Lukkha schon wieder eingeschlafen.

207Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Di Feb 25, 2014 11:00 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Als sie eingeschlafen war, packte Laryc sein Schwert und verliess die Höhle.
Der ständig lauernden Gefahr wegen beschloss er, nicht weit von der Höhle weg zu gehen.
Und tatsächlich fand er einen jungen Elch, der seine Herde scheinbar verloren hatte.
Mit schnellen Schritten lief er auf diesen zu, war nur noch Dämon, Tier, Geschwindigkeit.
Der Elch war überrascht und ehe er etwas hätte tun können, lag er auch schon tot in Larycs Armen.
Dieser suchte sich unter verstorbenen Bäumen noch eingermassen trockenes Holz, kehrte zur Höhle zurück und begann dort, das Fleisch des Elches über dem Feuer zu rösten.

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208Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Mi Feb 26, 2014 8:47 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Der Geruch des gebratenen Fleisches weckte Lukkha auf.
Sie blinzelte, setzte sich auf, gähnte und strich ihr verfilztes, rotes Haar aus dem Gesicht.

Dabei fiel ihr auf, dass sie ziemlich lange weder gebadet noch sich gewaschen hatte und plötzlich war ihr, als würde sie einen muffigen, dreckigen Geruch wahrnehmen, der von ihr ausging.
Sie verzog das Gesicht, sah auf ihre verschmutzten Hände. Was würde ihre Mutter dazu sagen ...?

Aber die ist nicht hier.

Für den Moment huschte ein Grinsen über ihr Gesicht, dann sah sie Laryc an.
"Das riecht gut", ließ sie ihn wissen und betrachtete das bratende Fleisch.

209Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Mi Feb 26, 2014 8:57 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

»Wir sollten bald weiter.«
Laryc reichte ihr etwas von dem Fleisch, erhob sich dann, um die Pferde bereit zu machen.
Möglicherweise sollte er auch demnächst mal schlafen.
Als er mit den Pferden fertig war, schöpfte er noch etwas Wasser aus einem halb vereisten Bach und füllte seine Flasche.
Wasser konnte man immer gebrauchen.
Und irgendwie missfiel ihm Lukkhas Entscheidung immer noch, obwohl es ihm eigentlich hätte egal sein sollen.
Sie hatte doch ein gutes Leben.
Wollte sie das einfach so wegwerfen?
Wieso?
Außerdem hatte sie doch Familie.
Nein, er verstand es wirklich nicht.

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210Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Mi Feb 26, 2014 9:18 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha verspeiste das warme, streng schmeckende Fleisch und sah Laryc dabei zu, wie er die Pferde fertig machte.

Dann dachte sie an den Weg, den sie heute zurücklegen würden. Sie würden vermutlich wieder mit dem Schnee und der Kälte zu kämpfen haben. Und wenn sie ankamen, ja, wenn sie ankamen, was dann eigentlich?

Konnte Lukkha einfach zu vor Lucio treten und ihn nach seinen Plänen fragen? Was hatte sie sich eigentlich genau vorgestellt? Sie wusste es nicht. Und sie beschloss, nicht eher darüber nachzudenken, bis es soweit war.

Sie stand auf und zog Larycs warmen Mantel aus, um ihn ihm zurückzugeben.
"Wie weit, meinst du, kommen wir heute?" Mit den Worten hielt sie ihm das Kleidungsstück hin und blickte Richtung Norden.

211Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Mi Feb 26, 2014 9:59 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

»Je nachdem, wie weit wir kommen.«
Es war wichtig, nicht zu übertreiben, das hatte er schmerzlich erfahren müssen.
Und hatte daraus gelernt.
»Wenn Ihr wollt, könnt Ihr den Mantel anbehalten. Schließlich schneit es.«
Mit diesen Worten setzte er sich auf das Pferd und sah sich um.
Keine Feinde. Dunkelheit.
Perfekte Voraussetzungen.
Laryc sah zu Lukkha.
»Wenn Ihr müde seid, müsst Ihr Bescheid sagen, dann halten wir an.«
Vielleicht würden sie es bis nach Yorhaal schaffen.
Das Tal, einigermaßen geschützt vor Wind und Schnee, aber nicht sonderlich gut versteckt.
Zwar lebten dort nicht viele Leute, und die, die dort lebten, interessierten sich nicht sonderlich für Fremde, Reisende, doch dort waren oft auch feindliche Personen unterwegs.
Er machte sich keine Sorgen, nicht gegen sie ankommen zu können, doch er wollte nicht unbedingt großes Aufsehen erregen.

Mit einem weiteren Blick zu den Sternen trieb er dann sein Pferd an und sie legten den Weg in Richtung Yorhaal zurück.

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212Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Mi Feb 26, 2014 10:04 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha streifte den Mantel wieder über, dankbar für die Wärme, die er spendete.
Dann stieg sie auf ihr Pferd und folgte Laryc.

Seine plötzliche Fürsorglichkeit und Vorsicht ihr gegenüber gefiel ihr. Es erinnerte sie ein bisschen daran, wie sie zuhause behandelt worden war.

Wie eine kleine Prinzessin.

Lukkha legte den Kopf schief. Prinzessin. Davon war sie weit weg. Wollte sie auch gar nicht sein. So wie sie war, war sie gut. Sehr gut.

Naja, wie eine Prinzessin ging Laryc nun wirklich nicht mit ihr um, aber gut, besser, als vorher, und auch wenn sie nicht wusste, warum, war sie ihm dankbar dafür. Das machte ihr das alles hier leichter. Denn, obwohl sie es wollte, war es irgendwie schwer, nicht umzudrehen und einfach ins warme Zuhause zu reiten, jetzt, wo sie es konnte.

Sie seufzte und leckte sich ein paar kalte Schneeflocken von den Lippen.

213Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Mi Feb 26, 2014 10:19 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Nach einer Weile türmten sich die Berge immer höher um sie herum auf, sie waren bald in Yorhaal angekommen.
Es war noch Nacht, sie lagen gut in der Zeit und so beschloss Laryc, die Gegend möglicherweise noch etwas auszukundschaften, sobald sie angekommen waren.
Nachts war es lange nicht so gefährlich wie am Tag.
Weit vor den kleinen Hütten, die den wenigen Einwohnern des Tals gehörten, standen zwei kleine Zelte und ein Lagerfeuer brannte vor sich hin.
Er kannte diese Gestalten, es war ihnen nicht erlaubt, sich in die Dörfer zu begeben und so zogen sie umher und campierten ständig vor anderen Dörfern, verkauften Waren oder schlichen einfach umher.
Sie waren den Menschen fremd, genau wie er.
Und auch sie waren irgendwie grausam.
Doch sie kamen aus einem ganz anderen Land.
Cyrolswer, das Klima dort war tropisch, die Menschen waren dort äußerst selten.
Allerdings tobten Kriege, die Einwohner litten unter dem Kaiser, hatten kaum Nahrung, keine Arbeit.
Diese Karawanen waren ausgewandert, um sich hier ein besseres Leben zu sichern.
Und obwohl ihnen die Kälte zusetzte, ging es ihnen besser, als in ihrer Heimat.

Laryc begab sich in die Nähe der Karawane, aber nicht zu nah, um nicht als Feind oder Gefahr angesehen zu werden.
Sie versprachen Schutz, da sie auch auf Feinde reagieren würden.
Ein kleines, altes Zelt - Laryc schätzte, dass es mal Banditen gehört haben muss - stand verschneit da.
Das bietet sich als Unterschlupf an.
»Wir rasten hier.«, sagte er zu Lukkha und stieg vom Pferd, half ihr dann von ihrem.
In dem Zelt lagen noch alte Decken, die zwar verschlissen, aber durchaus brauchbar waren.
Laryc legte seinen Beutel ebenfalls ins Zelt.
»Ich schaue mich etwas um. Ihr könnt schonmal schlafen, wenn Ihr wollt.«
Solange es noch dunkel ist, werden nicht so viele Neuankömmlinge in Yorhaal ankommen.
Somit stapfte er los und beschloss, möglicherweise noch ein Wort mit den Leuten der Karawane zu wechseln.
Vielleicht konnten sie noch ganz hilfreich sein.

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214Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Do Feb 27, 2014 7:34 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha sah Laryc nach, bis er im Dunkeln verschwunden war. Dann suchte ihr Blick nach dem Lagerfeuer der Rumtreiber und fand es bald, zwischen ein paar Tannen glomm sein warmes Licht hindurch.

Vom kalten Nordwind wurden die leisen, aber dennoch vergnügten, erzählenden Stimmen zu Lukkha getragen und sie fragte sich, wie lange es her war, dass sie in fremder Runde gesessen und einfach zugehört hatte, was die anderen zu erzählen hatten.

Sie beschloss, vorsichtig und langsam zu ihnen zu gehen. Sie schienen ja nicht sonderlich gefährlich, sonst hätte Laryc nicht hier, in unmittelbarer Nähe, sein Lager aufgeschlagen.

Lukkha atmete durch, klopfte oberflächlichen Dreck aus Larycs langem Mantel, den sie immernoch trug, und stapfte durch den hohen Schnee los.

Es waren fünf Gestalten, die da am Lagerfeuer saßen, dampfende Becher in den Händen hielten und gerade über irgendetwas lachten. Sie sprachen die gleiche Sprache wie Lukkha, doch hatten sie einen fremdartigen Akzent.
Als sie Lukkhas Schritte hörten, drehten sie sich zu ihr um.
Es waren drei Männer und zwei Frauen, fragend blickten sie Lukkha an.

"Entschuldigt bitte", begann diese leise und mit einem höflichen Lächeln auf dem Gesicht. "Ich hoffe, ich störe Euch nicht?"
Schweigen. Dann langsam ein Grinsen im Gesicht einer der Frauen, dass sich schnell auf die anderen übertrug.
"Nein, nein!", sagte sie mit einer Stimme, die sich nach Tabakkonsum anhörte, "Keineswegs! Setz dich zu uns!"

Sie streckte den Arm aus und machte eine einladende Geste mit der Hand, und ihre Augen blitzen dabei freudlich auf, sodass Lukkha sich etwas enspannte und sich in den Kreis ums Feuer setzte.
Einer der Männer reichte ihr einen Becher, die Flüssigkeit darin roch nach fremden Gewürzen und einem Hauch Rum.
"Danke", wisperte Lukkha lächelnd, fragte sich, wann sie zuletzt ein heißes Getränk zu sich genommen hatte.

"Woher seid Ihr, wenn ich fragen darf?", wollte sie nach dem ersten Schluck wissen und sah die Frau an, die sie eingeladen hatte, sich zu setzen.

"Wir sind von weit her, dort ging es uns nicht gut, und hier .. hier führen wir ein recht gutes Nomadenleben. Wir sitzen jeden Abend zusammen und erzählen uns schöne Dinge, um nicht an das Traurige denken zu müssen, dass passiert ist ... Also, hast du auch etwas Schönes zu erzählen?", erwiderte diese nur und lachte.

215Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Do Feb 27, 2014 8:43 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc beendete seinen Rundgang; nicht viele Leute, keine erkennbaren Feinde oder Gefahren, so wie er es erwartet hatte.
Also beschloss er, zurück zum Unterschlupf zu gehen und danach vielleicht ein Wort mit der Karawane zu reden

Dort angekommen stellte er fest, dass Lukkha sich bereits mit den Fremden bekannt gemacht hatte, denn sie sass am Feuer und unterhielt sich mit den anderen.
»Seid gegrüßt.«
Laryc kam näher und betrachtete die Karawane genauer.
Es waren nicht sonderlich viele.
»Wir sind Reisende, genau wie Ihr. Habt Ihr Neues vom Norden gehört?«
»Gewisse wohlhabende Leute treiben sich in der Gegend rum. Niemand von uns weiss, was genau sie vorhaben.«
Laryc seufzte.
Adelige machten ständig Ärger.
Und die Sonne ging bald auf, sie sollten bald schlafen.



Zuletzt von Atrementum am So März 02, 2014 12:14 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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216Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Sa März 01, 2014 5:43 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Wohlhabende Leute ... vielleicht sind sie auf Jagdreise, haben Geschäftliches zu erledigen. Oder es sind Taugenichtse wie Griffin ...!

Lukkha musste bei dem GEdanken an ihren großen Bruder lächeln. Griffin. Eigentlich ging er ihr immer nur auf die Nerven, aber jetzt, wo sie hier in der fremden Runde in einer fremden Region saß, vermisste sie ihn plötzlich.
Ein Schauer lief über ihren Rücken und das Lächeln schwand einem bitteren Ausdruck, den sie schnell mit einem Schluck des Getränks versteckte.

"Es wird bald hell, wir sollten jetzt gehen", murmelte Laryc in ihre Richtung und sie blickte auf, sah Richtung Himmel. Am Horizont verblassten die ersten Sterne, ein blauer Streifen verriet die langsam aufgehende Sonne.
Lukkha nickte und stellte den Holzbecher in den Schnee.

"Habt Dank", sagte sie mit einer angedeuteten Verbeugung, ehe sie aus dem Kreis trat und Laryc zum Zelt folgte.

"Warum lag diese Abneigung in ihren Stimmen, als die von den Adligen sprachen, Laryc?", fragte Lukkha leise nach, als sie an ihrem Lager angekommen waren, und warf einen Blick zurück.

217Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Sa März 01, 2014 7:04 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

»Weil die Adligen Leute wie uns verabscheuen. Deshalb sind wir nicht gerade gut auf sie zu sprechen.«
Weil sie uns verrecken lassen würden. Weil sie ignorant sind.
Er spürte Wut in sich aufkochen.
Wie er die Adligen und ihren Hochmut verachtete.
Fast so, wie sie ihn verachteten.
Doch Laryc unterdrückte grummelnd seinen Zorn und trocknete die Pferde ab.
»Wollt Ihr etwas essen?«
Er konnte gleich, in der Dämmerung jagen gehen.
Und dann sollte er vielleicht endlich auch mal etwas schlafen.
Langsam machte es sich doch bemerkbar.

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218Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Sa März 01, 2014 8:28 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

"Ich verabscheue Leute wie dich und die anderen nicht mehr", sagte Lukkha und lächelte kurz.

Ich weiß es jetzt besser.

"Gehst du jagen, wenn ich sage, ich habe Hunger?", wollte sie dann wissen und sah Laryc an. Er nickte nur und sah in Richtung Osten, wo der Himmel langsam immer heller wurde.

"Na gut. Aber mach dir nicht zu große Mühe bitte", murmelte sie. "Und übrigens wäre es ... ich ... ich würde es bevorzugen, wenn du das "Euch" sein lässt. Ich stehe in keiner Weise mehr über dir, du hast keinen Grund mehr, mich so anzusprechen. Eigentlich, so wie es aussieht, müsste ich diejenige sein, die dich so anspricht ... immerhin bist du der Herr der Reisen ... wenigstens dieser Reise ... Gott, geh einfach jagen, bevor ich noch irgendwas anderes Dummes von mir gebe!" Am Ende wurde ihre Stimme scharf, unfreundlicher als eigentlich beabsichtigt, und sie wandte sich von ihm ab, wartete, bis seine Schritte immer leiser wurden und schließlich nicht mehr zu hören waren.

Charmant, wirklich sehr charmant, Lukkha ...

Sie atmete tief durch, ehe sie Holz zusammensuchte, das hier und da unter den dunkelgrünen Tannen lag. Dann häufte sie es zusammen, so wie sie es bei Laryc gesehen hatte, und versuchte wie er, es zu entfachen.
Sie rieb Hölzer aneinander, so schnell sie konnte, doch die Äste rutschten immer wieder voneinander ab und so wollte das Feuer einfach nicht anfangen zu brennen. Sie brachte es noch nicht einmal zum Qualmen!
Frustiert warf Lukkha die zwei Zweige vor sich in den Schnee.

"Nimm das hier solange", raunte da eine Stimme an ihr Ohr und jemand hielt ihr von hinten ein kleines Feuerzeug vor die Nase.
Sie schreckte zusammen, sprang auf, schrie und wollte nach der Person schlagen, doch diese war schneller, legte ihr seine Arme und den Oberkörper und hielt sie fest.
Sie wollte gerade nochmal schreien, als sie den Geruch und die Stimme erkannte, also hielt sie inne und konnte die Tränen nicht aufhalten, die sich in ihren Augen sammelten und schließlich überliefen.

"Griffin", stammelte sie, der Griff um sie wurde gelockert und sie drehte sich zu dem großen, breitschultrigen Mann um, schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn an sich. Er lachte leise und erwiderte ihre feste Umarmung.

219Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Sa März 01, 2014 9:41 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc verstand ihre plötzliche Feindseligkeit zwar nicht, doch er beschloss, das nicht weiter zu hinterfragen und verliess die Höhle.
Auf der Suche nach Nahrung dachte er über ihre Worte nach.
Er war es eigentlich gewöhnt, Leute höflich anzureden und nicht mit »du«.
Dass er das bei ihr nicht mehr tun sollte, verstand er nicht wirklich.
Was war so schlimm daran?


Als er sich auf den Weg zurück begab, war es schon fast hell.
Hier im Tal lebten überwiegend Füchse und Hasen und so hatte er zwei Hasen und zwei Füchse erlegt und trug sie zur Höhle.
Von Weitem sah er einen wohlhabend aussehenden Mann in dem Unterschlupf.
Erschrocken zog er sein Schwert, ging näher auf doe Höhle zu.
War das ein Soldat?
Wie hatte er sie gefunden?

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220Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos Sa März 01, 2014 9:51 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha wollte Griffin gerade loslassen, als sie merkte, wie er sich versteifte.
Sie sah in sein Gesicht und erkannte, dass er seine Kiefermuskeln angespannt hatte und die strahlend blauen Augen zu feindseligen Schlitzen verengt hatte.

"Finn ...?", fragte Lukkha langsam nach, hob eine Brauen, ließ von ihm ab und drehte sich in Richtung seines Blicks.
Kaum hatte sie ihn losgelassen, zückte er sein Schwert und schob Lukkha hinter sich.

Diese begann leise zu Lachen und trat zwischen die beiden Männer.
"Ganz ruhig", sagte sie amüsiert und sah beide abwechselnd an. "Kein Grund, hier jetzt einen Kampf vom Zaun zu brechen!"
"Lukkha, geh da weg!", knurrte ihr Bruder nur angespannt.

"Griffin, das ist ... ein Freund von mir! Es ist gut! Und Laryc, das hier ist mein Bruder Griffin!", sagte Lukkha nachdrücklich und schaute nochmal beide an, doch weder ihr Bruder noch ihr Begleiter nahmen die Waffen herunter, stattdessen beäugten sie sich nur skeptisch und schweigend.

221Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos So März 02, 2014 12:33 am

Atrementum

Atrementum
Admin

Was war das für ein Mann?
Laryc starrte ihn überlegend an.
Lukkhas Bruder.
War er gekommen, um sie wieder mitzunehmen.
Etwas in ihm sträubte sich dagegen und forderte, sie einfach mitzunehmen.
Aber es war falsch.
Sie wollte sicher nach Hause.
Und er hatte nicht das Recht, sie abzuhalten.
Doch ihr Bruder sah ihn weiterhin angriffsbereit an, hielt sein Schwert gehoben.
»Was wollt Ihr von uns?«
Laryc legte die Beute vor der Höhle ab und beobachtete den Bruder genau.
Hoffentlich wollte er ihn nicht dafür töten, dass er Lukkha entführt hatte.

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222Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos So März 02, 2014 11:13 am

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha blickte zu Laryc und versuchte, irgendetwas in seinem starren, angespannten Mienenspiel zu lesen, doch es gelang ihr nicht.
Dann sah sie zu ihrem Bruder und legte den Kopf leicht schief, Larycs Frage stumm unterstützend.

"Und ich kann ihm vertrauen?", knurrte Griffin in Lukkhas Richtung, die Augen immer noch auf Laryc ruhend.

"Ja." Lukkha war selbst überrascht, wie schnell und ohne zu zögern die Antwort zwischen ihren Lippen hindurchschlüpfte. Sie schaute Laryc an. "Ja, das kannst du."

Griffin atmete aus, steckte sein Schwert zurück in die Scheide und senkte den Kopf, als müsste er nochmal überlegen, ob er wirklich erzählen wollte, was er zu erzählen hatte.k

"Komm schon, Finn", ermutigte Lukkha ihn, ging auf ihn zu und nahm ihn nochmal in die Arme. "So schlimm kann es doch nicht sein!"
"Wenn du wüsstest, Lukkha ...", war Griffins bittere Antwort und er schob sie leicht von sich, um sie ansehen zu können.

"Diese Entführung, Lukkha, ist eigentlich gar keine Entführung, sondern ein Handel. Ein Handel mit dir zwischen ... zwischen zwei Menschen, die wir beide ziemlich gut kennen .." "Ja, der eine ist dieser Herzog Lucio!", unterbrach Lukkha Griffin und hob eine Braue. "Wer ist der andere ...?" Skepsis lag in ihrer Stimme. Ihr Herz begann, schneller zu schlagen und sie merkte, wie ihre Hände zu kribbeln begannen vor Aufregung.

"Der andere ...", Griffin schloss die Augen und atmete durch, "Der andere ist Graf Nestor von Ramun, unser Vater."

Lukkha keuchte. Es war, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggerissen, sie taumelte und fiel rücklings in den Schnee.

Vater? Das kann gar nicht sein! Niemals!


"Aber .. ", begann sie, doch es war nicht genug Luft in ihren Lungen, sodass sie hektisch einatmete, doch auch dann wollte kein vernünftiges Wort mehr aus ihrem Mund kommen.
Tränen begannen, über ihr Gesicht zu laufen, und sie rollte sich zu einer Kugel zusammen und weinte.

223Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos So März 02, 2014 11:30 am

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc musterte Lukkha besorgt.
Wie konnte ihr Vater nur so etwas tun?
Sein Auftrag war also auch nur inszeniert?
Erneut kochte Wut in ihm auf.
So etwas konnte doch kein Vater sein.
Ein bisschen wie meine Eltern.
Er spürte den Drang, zu Lukkha zu gehen und ihr irgendwie zu helfen.
Doch da war immer noch ihr Bruder und auch wenn er sein Schwert nicht mehr gezogen hatte, hieß das noch lange nicht, dass er ihm vertraute.
Außerdem war Laryc schlecht im Trösten.
Es hatte für ihn nie eine Notwendigkeit gegeben, das zu tun.
Und so konnte er Lukkha nur ansehen, unschlüssig, ob er etwas tun sollte.
Irgendetwas in ihm wollte ihn dazu zwingen, wollte den Bruder einfach außen vor lassen und zu ihr gehen, doch er wusste es eigentlich besser.
Trotzdem war es für sie ganz gewiss nicht gesund, im Schnee zu liegen.
Vor allem weil sie kein Dämon war, konnte sie wahrscheinlich schnell krank werden.
Also nahm Laryc seinen Mantel und ging auf sie zu, bemerkte viel zu spät, was er eigentlich tat.
»Der Schnee ist kalt.«
Seine Stimme war tief und - wie er feststellte - überhaupt nicht ermutigend.
Er war einfach zu schlecht in sowas.
Doch trotz allem hielt er ihr den Mantel hin, in der Hoffnung, dass sie aufsteht, sich aus dem Schnee erhebt und aufhört zu weinen.
Es war so ungewöhnlich für ihn.
Sie weinte.
Er sah selten Leute weinen.
Und normalerweise fühlte er dabei rein gar nichts, so wie er ständig einfach nichts fühlte, doch jetzt hatte er Mitleid mit ihr.
Wie konnte der Vater nur so etwas tun?
Das fragte gerade er - der eigentliche Entführer - sich.
Und er verstand die Welt nicht mehr.

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224Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos So März 02, 2014 4:56 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkhas Inneres schien wie ausgerissen, sie fühlte sich, als wäre ein großes, schwarzes Loch in ihrer Mitte, in das ihre ganze Existenz schmerzvoll hineingesogen wurde.
Nichts machte mehr einen Sinn.
Nichts war wie es früher war.
Nichts sah aus wie die Welt, die sie kannte und in der sie lebte.
Was war hier nur los?

Ihr Körper zitterte unkontrolliert, ihr Atem ging schnell, und das alles störte sie nicht, viel zu konzentriert waren ihre Gedanken auf ihren Vater, auf Griffins Worte, auf den Schmerz in ihrer Brust, der sie zu zerstören drohte.

Larycs Worte waren nicht mehr als ein fernes, unverständliches Murmeln, das nicht weiter als bis an den Rand ihres Bewusstseins drang.

Griffin stand immer noch da, hielt den Kopf gesenkt und blickte auf seine teuren Stiefel.
Es tat ihm weh, seine Schwester so zu sehen, und dennoch wusste er, dass er seinen Vater niemals völlig hassen konnte. Von ihm würde er Titel und Ruhm erben, er hatte ihm das Leben geschenkt.
Wut, Hass, Trauer und das Gefühl der Ahnungslosigkeit, was gerade passierte und passieren würde, hielten ihn in seiner Starre.

225Noch namenlos - Seite 9 Empty Re: Noch namenlos So März 02, 2014 5:20 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc kniete sich runter zu ihr.
»Lukkha. Der Schnee ist wirklich zu kalt.«
Er legte ihr seine Hand auf die Schulter.
Eine Geste, die er schon so oft bei irgendwelchen Menschen gesehen hatte.
Es kam ihm komisch vor, aber er musste irgendwas tun.
Und da ihr Bruder nur vor sich hin starrte und ihr nicht zu helfen schien, war es wohl an ihm, etwas zu tun.
»Lukkha, wenn Ihr wollt, dann könnt Ihr mit Eurem Bruder zurück.«
Irgendwie bezweifelte er, dass sie den Mann noch zur Rede stellen wollte, schließlich wusste sie jetzt von dessen Plan.
Natürlich, wenn sie wollte, dann könnte sie weiter mit ihm, aber die Wahrscheinlichkeit war eher gerin.
Schweigend legte er ihr den Mantel dann selber um.
Schließlich sollte sie im Schnee nicht erfrieren.

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