Rollenspiel
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Noch namenlos

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51Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 5:34 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Als sie schrie und das Pferd stieg, hatte er Schwierigkeiten, sich auf dem Pferd zu halten und bevorzugte so, lieber abzusteigen.
Grummelnd zog er sein Schwert, die Wachen würden auch sie nicht in Schutz nehmen, sondern töten.
Es waren nicht die Soldaten aus ihrem Anwesen, sondern andere.
Alle, die mit ihm zusammen gesehen werden, waren genauso zum Tode verurteilt wie er.
Also half es ihr überhaupt nicht, die Aufmerksamkeit der Soldaten zu erlangen, ganz im Gegenteil.
»He, ihr da!«
Vier Soldaten stürmten mit gezogenen Schwertern auf sie zu.
»Oh, er ist das.«
Ein höhnisches Lachen schallte durch den Wald.
Zwei der Soldaten liefen zu der im Schlamm liegenden Lukkha.
»Wen haben wir denn da?«
»Lasst sie los.«
Laryc knurrte, musste sich aber erst einmal mit den übrigen Wachen auseinandersetzen, die ihn mit ihren Schwertern attackierten.
Während er den ersten ausschaltete, verpasste der andere ihm einen Hieb, er zuckte vor Schmerzen zusammen.

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52Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 5:45 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

"Gott, bin ich froh! Endlich mal jemand, der mutig genug ist, mich zu retten!", erfreut ließ sich Lukkha hochziehen, wunderte sich allerdings über die Grobheit, die man ihr entgegenbrachte.
"Retten? Von welchem Stern kommst du denn, Weib?", lachte einer der zwei Soldaten sie bemerkte seinen Blick, der auf ihrer Brust ruhte.
"Mein Augen sind hier oben, mein Freund. Und nennt mich nicht Weib! Ich bin-" "Es ist mir scheißegal, wer du bist, Weib, denn du bist offensichtlich eine Bekannte unseres lieben Laryc Asarran!", unterbrach der Soldat sie ruppig.
Lukkha merkte, wie ihr Mund offen stand, berappelte sich und starrte den Soldaten wütend an.
"Ich bin keine Bekannte, er hat mich entführt!", stellte sie die Verhältnisse richtig dar.
"Genau. Und ich bin eigentlich gar kein zweitklassiger Soldat, sondern ein Fürst. Du bist genauso des Todes wie er", grinste der Soldat.
"Was?", ungläubig blinzelte Lukkha ein paar Mal. Des Todes? Sie? Lukkha von Ramun? Wo war sie hier bloß gelandet... Dann wandte sie den Blick in Richtung Laryc, der mit den drei anderen Soldaten zu kämpfen hatte. Wenn er starb, starb sie erst recht. Und dem lüsternen Blick des Soldaten neben ihr zu urteilen, würde sie nicht nur sterben ...
Sie atmete tief ein und begann zu singen.

53Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 6:09 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Nachdem er einen weiteren Hieb einstecken musste, stach er einen weiteren Soldaten ab.
Auf einmal drang eine Melodie an seine Ohren.
Sie kam offensichtlich Lukkha. Hatte sie nichts besseres zu tun als jetzt zu singen?
Die Schmerzen setzten ihm zu, aber er konnte die Soldaten bezwungen, dann wandte er sich dem zu, der Lukkha gewaltsam festhielt.
Auch ihn erstach er mit seinem Schwert, sank dann aber am Boden zusammen und hielt sich mit starkem Druck die Verletzungen, um nicht zu viel Blut zu verlieren.
Wie sollte er so nach Norden kommen?
Seine Hoffnung schwand langsam.

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54Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 6:21 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Teils geschockt davon, dass Laryc den Soldaten einfach vor ihren Augen abgestochen hatte, teils erleichtert, dass dieser widerwärtige Mann tot war, taumelte sie ein paar Schritte zur Seite.
Ganz offensichtlich hatte ihr Gesinge nicht den Effekt gehabt, den es hätte haben sollen: die Soldaten müde machen. Vielleicht hatte sie auch nicht genung Zeit gehabt, war zu leise gewesen ... oder es lag am Wind, die Soldaten waren taub! Vermutlich war es das, sie war doch zu perfekt, als dass sie Fehler hätte ...
"Laryc?" Sie wandte sich dem am Boden liegenden Mann zu. "Lebst du noch?" Mit dem Fuß stupste sie ihn an und er knurrte, was sie als Lebenszeichen erfasste. Eine Art Dankbarkeit flammte in ihr auf. Sie wäre tot, hätte er die Soldaten nicht getötet. Er hatte auf eine seltsame Art und Weise ihr Leben gerettet. Das hatte bis jetzt noch niemand für sie getan ...
Ein "Danke" formte sich in ihrem Kopf und wollte ausgesprochen werden, doch nein, eine Tochter eines Grafen brauchte sich nicht bedanken! Ihr wurde gedient!
Eine Weile blieb sie neben Laryc stehen, doch als nichts passierte, wurde ihr klar, dass er ihr nicht dienen würde. Möglicherweise mussten sie auch noch zusammenarbeiten, um nicht getötet zu werden.
Lukkha betrachtete die vielen Wunden, das Blut und drehte sich zu den toten Soldaten. Soweit sie es von ihren Soldaten wusste, hatten sie immer irgendwas Alkoholisches bei sich, auch wenn es verboten war - sie hatte den ein oder anderen verraten, was eine Entlassung nach sich zog.
Sie entfernte sich von Laryc und durchsuchte, nicht ohne Abscheu und Ekel, die toten Körper nach kleinen Flaschen.
Tatsächlich führte einer der Toten Met mit sich.
"Danke", wisperte sie der Leiche zu, nahm sich die bauchige Flasche mit dem langen Hals und entkorkte sie. Der strenge Geruch des Mets drang in ihre Nase und sie nieste. Dann ging sie zurück zu Laryc.
"Zum Säubern", sagte sie, wusste nicht ganz, ob der benommene Mann sie hörte und kniete sich neben ihn. An seinem Schwert öffnete sie ihre Fesseln. Frei. Sie konnte aufstehen und gehen.

Lukkha öffnete die Jacke des toten Soldaten, der sie festgehalten hatte, und zerriss das weiße Hemd, das er darunter trug. Zu schmalen Bahnen gerissen eignete es sich als Verband, als halbwegs sauberer.
"Zieh dich aus, Laryc Asarran", sagte sie in Richtung des Mannes, während sie weiter das Hemd zerkleinerte.

55Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 6:32 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Jegliche Geräusche drangen nur ganz dumpf an seine Ohren.
»Zieh dich aus, Laryc Aserran.«
Verwirrt blinzelte er zu der jungen Frau.
Sie hielt eine Flasche in der Hand.
Was hatte sie jetzt vor?
Wollte sie seine Wunden versorgen?
Wieso, sie hasste ihn doch.
Dabei hatte er ihr nichts getan.
Die Sicht verschwamm vor seinen Augen, doch er versuchte sich aufzurichten, wollte stark sein.
Doch in diesem Moment war es unmöglich und so sank er missmutig zusammen.
Ich muss doch weiter.
Seufzend entledigte er sich seines Oberteils und wickelte schwer atmend die durchgebluteten Verbände ab.

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56Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 6:38 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha schluckte. Soviel Blut hatte sie in ihrem Leben noch nicht gesehen.
Es ist Wein ... es ist schöner, saftiger Wein ...
Mit diesem Bild abgelenkt, träufelte sie auf einen größeren Hemdfetzen das honigfarbene Met.
"Denk an was Schönes", wies sie Laryc dann an. Wenn sie sich geschnitten hatte und die Wunde mit Salz oder Alkohol desinfiziert wurde, hatte es ihr immer geholfen, gedanklich bei einem schönen Erlebnis zu sein und nicht bei den Schmerzen.

Sie begann mit den Schnitten an den Armen, während sie leise wieder anfing zu singen. Beruhigend floss die Melodie aus ihren leicht geöffneten Lippen, mit Vorsicht säuberte sie jede Wunde und band anschließend eine frische Bahn Verband um die Verletzung.

57Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 6:58 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

'Denk an was Schönes.'
Laryc dachte nach.
Was gab es noch sonderlich Schönes in seinem Leben?
Nicht viel.
Angenehm waren die Momente, in denen er Nahrung hatte.
Aber war das wirklich schön?
Oder nur einfach mal normal?
Er konnte es nicht so recht sagen.
Das Einzige, was er in diesem Moment wusste war, dass er schwach geworden war.
Zu schwach.
Wie sollte er so hier draußen überleben?
Diese Frau verwunderte ihn so, sie half ihm, obwohl er sie entführt hatte.
Und auf einmal kam er sich irgendwie schlecht vor.
Wieder erklang eine Melodie von ihr und seine Schmerzen gerieten langsam aber sicher in den Hintergrund.
Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Atem, während der Alkohol in den Wunden brannte.
Der Gesang konnte ihn weitestgehend ruhig stellen, beinahe zu ruhig.
Sein Atem wurde ruhiger und er sank wieder in die Schwärze ab.
Pure Dunkelheit umgab ihn und sein Herzschlag reduzierte sich zu einem minimalen, monotonen Rhythmus.

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58Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 7:14 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Unter ihren verarztenden Händen dämmerte Laryc langsam weg, was Lukkha zum Lächeln brachte.
Aus irgendeinem Grund fühlte es sich gut an, was sie da tat. Es war fremdartig für sie, anderen zu helfen, bis jetzt hatte immer jeder nach ihrer Pfeife getanzt, niemals hatte sie einen Finger rühren müssen, andere unter ihrem Stand waren ihr egal gewesen.
Aber irgendwas in ihr hatte verstanden, dass, wenn etwas genommen wurde, man im Gegenzug etwas geben musste - nicht unbedingt musste, aber als Ergenis, dass sie Laryc gerade etwas Gutes tat, fühlte sie sich selber gut.
Mit einem leisen Seufzer knotete sie den letzten Verbandstreifen zu und betrachtete ihr Werk. Die Stoffbahnen waren straff, fest und vor allem weiß. Laryc schlief. Sie griff über ihn nach seinem Mantel und deckte ihn damit zu, ehe sie die Flasche Met betrachtete und schließlich einen Schluck daraus trank. Das hatte sie sich verdient!
Einen Rest ließ sie jedoch zurück, damit ihr Entführer, wenn er erwachte, auch noch etwas davon hatte.

59Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 7:29 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Sein Schlaf währte wieder einmal nicht lange, denn neben den Schmerzen quälten Hunger und Durst ihn nun verstärkt.
Das letzte Mal, dass er etwas gegessen hatte, war einige Tage her, doch er hatte nur noch ein kleines Stück Brot und das musste er sich bis zur äußersten Not aufbewahren, damit er nicht verhungerte.
Wenn er sich Neues besorgt hatte, dann konnte er ja immer noch essen.
Schwerfällig schlug er die Augen auf.
Er fühlte sich noch immer sehr müde, doch ihm blieb keine Zeit, um zu schlafen.
Wichtiger war es jetzt, Nahrung zu besorgen, weiter zu kommen und ein Versteck zu suchen.
Wenn die Soldaten nicht wieder kamen würde die Stadt bald neue aussenden und noch einen Angriff würde er wohl kaum überstehen.
Also sammelte er seine verbliebenen Kräfte und richtete sich auf.
Die junge Frau stand bei dem Pferd, das sie allem Anschein nach beruhigt hatte und streichelte durch die Mähne von diesem.
Sie hatte ihm also allem Anschein nach das Leben gerettet.
Und er hasste es, in jemandes Schuld zu stehen, denn er hatte ja nichts, womit er sich entschädigen konnte.
Aber erst einmal musste er sich darum kümmern, von diesem Ort wegzukommen.
Dem Stand der Sterne nach zu urteilen hatte er zwar nicht lange geschlafen, aber er wollte nichts mehr riskieren.
Also legte er sich seinen zerfetzten Mantel um, nahm seine Tasche auf und stapfte zum Pferd.
»Danke«, murmelte er leise, als er an ihr vorbeiging.
Irgendwie konnte er sie ja nicht zwingen, mitzukommen, aber andererseits wäre das sonst sein Todesurteil.
Wenn er nicht ohnehin schon zum Tode verurteilt war.

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60Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 7:40 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Danke.
Lukkha konnte sich nicht erinnern, wann jemand das letzte Mal "Danke" zu ihr gesagt hatte. Freude blühte in ihr auf und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
"Bitte." Sie hob den Blick und sah Laryc an. Dann hielt sie ihm die Flasche Met vor die Nase.
"Das ist über geblieben. Falls du Durst hast." Es klang seltsam, nicht halb so freundlich, wie es gedacht war, aber Lukkha hatte noch nicht häufig Fremden etwas angeboten.

"Vielleicht kann ich im nächsten Dorf was zu Essen kaufen, wenn du nicht mitkommst", sagte sie mehr in Richtung des Pferds als in Larycs.

61Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 7:48 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Met?
Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal Met getrunken hatte.
Wunderbarer Honigwein.
Ein fantastisches Gefühl.
Er trank den Met langsam, beinahe bedächtig und wünschte sich, dass der Geschmack ewig bleiben würde.
Dann hob er sie auf das Pferd, setzte sich dahinter.
Sie will Essen kaufen?
Es macht Sinn, weil ich nicht in eine Stadt sollte, aber andererseits würde sie abhauen. Das kann ich nicht verantworten. Dann hätte ich weder Nahrung, noch eine Chance, welche zu bekommen.

Seufzend schüttelte er den Kopf.
»Nein, Ihr bleibt bei mir.«, sagte er bestimmt und trieb das Pferd an.
Er war sich sehr sicher, dass sie nicht wiederkommen würde.
Wieso sollte sie auch? So konnte sie ihren Entführer wenigstens leiden lassen.

Ihr Weg führte sie weiter Richtung Norden, der Wind wurde von Meter zu Meter stärker und bald peitschte ihnen der Regen ins Gesicht, doch am Horizont war bald ein orangener Schimmer zu erkennen und so hielt Laryc schon einmal Ausschau nach einem neuen Unterschlupf.

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62Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 7:56 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Schade. Hätte ja funktionieren können. Dumm ist er nicht.
Lukkha hielt sich am Hals des Pferds fest und starrte mit zusammengekniffenen Augen nach vorn. Die Regentropfen hatten sich auf ihrer Haut in spitze Nadeln verwandelt, der Wind zerrte an ihren Haaren und dem durchnässten Kleid.
Der erste Schimmer der aufgehenden Sonne färbte die Regenwolken grau-orange und Lukkha fragte sich, was ihre Familie gerade tat.
Sie vermisste ihr unbeschwertes Leben, und fürchtete, nie mehr zurückkehren zu können. In diesem Moment war sie wütend auf sich selbst, dass sie nicht weggelaufen war, als sie die Chance dazu gehabt hatte.

63Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 8:06 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Bald war eine gute Höhle gefunden und Laryc stieg von dem Pferd ab, hob Lukkha aber direkt mit runter und lief mit ihr in eine etwas engere Höhle.
Der Regen draußen verstärkte sich und er war wieder einmal von oben bis unten durchnässt.
Beinahe vor Nässe tropfend setzte er sich an die hintere Wand der Höhle und lehnte sich an.
Er konnte nur hoffen, dass seine Körperwärme ausreichen würde, um seine Kleidung so zu trocknen.
Und er redete sich ein, dass er wach bleiben musste, damit er nicht auskühlen würde.
Dabei war er noch immer so unglaublich müde, dass er am liebsten einfach die Augen geschlossen hätte.
Aber er war sich darüber im Klaren, dass er sie dann womöglich nie wieder öffnen würde.
Fast schon keuchend griff er nach seinem Beutel, nahm das letzte Stück des Brotes heraus und zerbrach es.
Eine Hälfte reichte er Lukkha.
Er hatte seine Prinzipien verletzt.
Das ärgerte ihn, aber er brauchte das Essen.
Es würde für etwas Wärme in seinem Körper sorgen und natürlich sein Überleben fördern.
Sterben war das letzte, was er wollte.
Auch wenn sein Leben beschwerlich war, er wollte es nicht verlieren.

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64Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 8:11 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Die Höhle war klein, aber sehr hoch. Die Decke verlor sich in tiefer Schwärze und Lukkha versuchte, nicht daran zu denken, was für Kreaturen sich dort verstecken konnten.
Ihr nasses Kleid brachte sie zum Zittern und sie sah, dass es auch Laryc nicht besser erging.
"Mach ein Feuer. Die Höhle ist hoch genug, dass der Rauch nach oben steigen kann. Und mir ist nicht mehr so kalt", sagte sie zu dem Mann, der da völlig erschöpft an der Wand lehnte. "Und die Wahrscheinlichkeit, dass du draufgehst, sinkt."
Irgendwie musste sie ihm das Feuer ja schmackhaft machen ...

65Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 8:16 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc grummelte irgendwas unverständliches.
Seine Unzufriedenheit stieg mit jeder Minute.
»Ohne trockenes Material lässt sich kein Feuer machen.«
Er starrte an die Decke und leichte Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
Obwohl es durch den Regen so kalt war, fühlte er sich beinahe überhitzt.
Das ist kein gutes Zeichen.
Nach kurzer Zeit rutschte er die Wand noch weiter runter, bis er fast waagerecht lag.
Seine Augen schlossen sich immer wieder, obwohl er versuchte, sie geöffnet zu halten.

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66Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 8:25 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

"Laryc?", unsicher sah Lukkha den Mann an. Er antwortete mit einem Brummen.
"Laryc Aserran, wenn du jetzt wegstirbst, dann ... !" Ja, was dann?
Dann kann ich nach Hause ...
Lukkhas Blick wanderte zum Höhleneingang, vor dem ein Schleier von Regen hing. Sie wusste nicht, wo sie war. Sie wäre hoffnungslos verloren, wenn sie jetzt gehen würde. Sie würde nicht gehen. Sie war auch nicht dumm!

Lukkha stand auf und ging hinüber zu Laryc. Sie sah in sein Gesicht, er hatte die Augen halb geschlossen und seine Stirn glänzte von Schweiß. Die Frau griff nach seiner Tasche, öffnete sie und holte die leere Wasserflasche heraus, ging hinaus vor die Höhle und wartete, bis die Flasche gefüllt war.
Dann kehrte sie zurück, zog die Decke aus der Tasche und begann, Laryc seinen Mantel und Hemd auszuziehen.
Er wehrte sich kaum. Lukkha atmete aus und betrachtete sein Gesicht.
"Stirb nicht, verstanden?", befahl sie und deckte ihn zu.

67Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 8:35 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Er spürte kaum, wie sie seine Kleidung auszog und ihn zudeckte, dafür war er viel zu weit weg.
Seine Augen waren endgültig geschlossen und es dauerte nicht lange, bis er abdriftete.
Trotz allem ging sein ruhiger Atem etwas keuchend.
Gegen die Ohnmacht konnte er sich nicht wehren und so gab er schnell auf und versank in der tiefen Schwärze.
Es war kein angenehmes Versinken - im Gegenteil - doch er konnte nichts dagegen tun.

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68Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 8:49 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha wartete, bis er völlig wegwar, ehe sie sich erhob und sich umsah.
Vielleicht gab es im inneren der Höhle ja irgendwas brennbares? Wurzeln eines Baumes, so wie in der anderen?
Sie sah Laryc nocheinmal an, ehe sie tief durchatmete und sich in die Dunkelheit der Höhle vorwagte.
Hier herrschte vollkommene Stille, das Prasseln der Regentropfen war verstummt, Larycs stolpernder Atem war nur noch ein Hauch an ihren Ohren.
Zu ihrer Überraschung fand Lukkha ein paar trockene Gräser, kleine, dürre Zweige, die auch ohne Licht überleben konnten. Als sie der Meinung war, sie hatte genug, kehrte sie zu Laryc zurück.
Feuer. Bis jetzt hatte das Feuer im Kamin immer schon gebrannt, wenn Lukkha in ihr Zimmer gekommen war. Sie hatte noch nie selbst Feuer gemacht.
"Laryc. Wie macht man Feuer?", wisperte sie, ohne eine Antwort zu erwarten und schichtete das Gras und die kleinen Äste zu einem Haufen zusammen.

69Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 8:57 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Laryc erwachte wieder.
Es war ihm noch nie möglich gewesen, lange zu schlafen.
Das war tief in seinen Instinkten festgesetzt, denn es war wichtig, aufzuwachen, wenn etwas passierte.
Und da es schon immer so gewesen war, wurde er regelmäßig um seinen Schlaf gebracht.
»Mh?«, grummelte er leise und öffnete die Augen.
Das Fieber war nicht zurückgegangen, seine Sicht war verschleiert, doch er hatte seinen Namen gehört.
Einige Momente später erkannte er, wie Lukkha den Versuch gestartet hatte, ein Feuer zu machen.
Einzelne, scheinbar trockene Äste, waren auf einem Haufen zusammengestapelt, zusätzlich bedeckten einzelne, trockene Gräser den Stapel.
Mühselig richtete er sich auf, nahm sich einen der Äste und riss ein paar Flechten von der Höhlenwand.
Dann begann er, mit dem Ast Reibung zu erzeugen, um Funken zu erhalten, die ein Feuer entfachen würden.
Wenn er Glück hatte.
Nach einigen Versuchen hatte er es geschafft, ließ sich aber gleich wieder zurück sinken.
Was war nur los mit ihm?
So wollte er keinesfalls weitermachen.
Und eigentlich hatte er auch keine Zeit für Schwäche.

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70Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 9:08 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Lukkha sah Laryc gebannt dabei zu, wie er das Feuer entfachte und ihr kleiner Haufen trockenen Holzes doch tatsächlich zu brennen begann.
Sie wollte irgendwas geistreiches sagen, aber ihr fiel nichts ein und so betrachtete sie einfach die Flammen, die langsam am Holz nagten.
Kurz darauf hatte sich die Wärme des Feuers etwas ausgebreitet und Lukkha nahm die nassen Kleider ihres Entführers und legte sie so nah wie möglich an die Flammen, um sie zu trocknen.
"Schlaf weiter und werd wieder gesund. Ich will hier nicht ewig festsitzen, Laryc Aserran", sagte sie dann in seine Richtung und schenkte ihm ein kurzes Lächeln.
Sie selbst rollte sich neben dem Feuer zusammen und konzentrierte sich auf die Wärme, ehe sie die Augen schloss und zu schlafen versuchte.

71Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 9:16 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Die Wärme des Feuers verstärkte sein Gefühl der Überhitzung, doch er wusste, dass es besser war, die Hitze zu spüren, als an Unterkühlung zu leiden.
Und er wollte nicht sterben.
Zusätzlich forderte Lukkha ihn ja auch noch dazu auf, bloß nicht zu sterben und so musste er auf jeden Fall wieder auf die Beine kommen.
Warum sie ihm half blieb ihm weiterhin ein Rätsel, doch er war wirklich froh, dass er ihr das Leben gerettet hatte.
Irgendwie musste er sich revanchieren.
Doch wenn er sie freilassen würde, würde er dabei elendig draufgehen.
Lange konnte er nicht darüber nachdenken, weil er schon bald wieder in einen unruhigen Schlaf verfiel.

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72Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 9:26 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Als Lukkha erwachte, strahlte der Haufen Asche vor ihr noch einen Rest Wärme ab und draußen war es dunkel. Der Regen hatte aufgehört und Sterne leuchteten am dunklen Himmel. Ein Schwarm Krähen schien über den Wald zu fliegen, ihre Rufe hallten dumpf bis in die Höhle.
Lukkha richtete sich auf und tastete nach Larycs Kleidung. Sie schien getrocknet zu sein. Auch ihr eigenes Kleid war nicht mehr ganz so feucht, dennoch sehnte sie sich nach warmen, trockenen, weichen Kleidern, viel besser noch, einem heißen Bad mit Wein und Keksen, oh, und ein vernünftiges Essen.
Doch sie schüttelte die Gedanken ab, war ihr doch klar, dass all das so schnell nicht eintreffen würde. Allerdings, vielleicht konnte sie Laryc ja überzeugen, im nächsten Dorf doch etwas zu Essen zu besorgen ...
Während sie das dachte, war ihr Blick zu dem Mann hinübergewandert, der noch zu schlafen schien.
Er sah besser aus. Nicht wunderbar, aber besser.

73Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 9:49 pm

Atrementum

Atrementum
Admin

Langsam erwachte Laryc wieder und öffnete langsam die Augen.
Die Tatsache, dass es schon dunkel war, ließ ihn aufschrecken.
So schnell es ihm möglich war richtete er sich auf und versuchte die Situation einzuordnen.
In seinem Kopf herrschte ein seltsames Wirrwarr und er konnte nichts so richtig verstehen.
Wieso lag er noch hier?
Er hätte bei Einbruch der Nacht weiter gemusst.
Er hätte sich Nahrung besorgen müssen.
Er hätte- Eigentlich zu vieles in seinem Leben.
Aber er hat nicht.
Vor Schwindel taumelte er prompt wieder zurück.
Doch er hatte keine Zeit, um sich auszuruhen.
Er musste weiter.
Es blieb ihm diesmal wirklich keine andere Wahl.
Er wollte überleben und jetzt musste er eben dafür kämpfen.
»Wir müssen weiter.«
Seine Stimme war für seine Verhältnisse sehr leise und kam ihm selbst absolut fremd vor.
Was ist nur los mit mir?

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74Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 10:16 pm

Prinzessin Dracula

Prinzessin Dracula

Obwohl seine Stimme rau und schwach war, wohnte ihr dennoch eine Autorität inne, der sich Lukkha nicht widersetzen wollte.
Vielleicht ging es ihm ja besser, wenn sie ihm nicht andauernd widersprach ... andererseits ... sie wollte immer noch nach Hause ...
"In der Flasche ist Wasser, ich hab sie gestern im Regen aufgefüllt. Nimm sie, trink, vielleicht wird es ja besser", wies die Halbsirene Lyrac auf das Getränk hin und deutete mit dem Kopf leicht zu seiner Tasche, neben der die Flasche stand.
Dann hob sie seine Kleidung auf und reichte sie ihm, damit er sich anziehen konnte.

75Noch namenlos - Seite 3 Empty Re: Noch namenlos So Feb 16, 2014 10:23 pm

Atrementum

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Schweigend zog er sich seine Kleidung über und blickte überlegend zu der Wasserflasche am Boden.
Ein wenig würde er trinken können, bei dem Regen war es ja nicht so schwierig, an Wasser zu gelangen.
Also trank er einen Schluck, ehe er nach seinem Beutel griff und alles übrige darin verstaute.
Das Pferd hatte sich an die Öffnung der Höhle gedrängt, um dem starken Regen zumindest teilweise zu entkommen.
Doch jetzt musste es Wohl oder Übel wieder dadurch.
Und Laryc war auch genervt vom Regen, jetzt, wo seine Sachen einigermaßen trocken waren.
Aber ihm blieb keine Wahl.
Dem Stand der Sterne nach zu urteilen blieb ihnen nicht mehr allzu viel Zeit, um ein neues Versteck zu finden, bevor die Sonne aufgehen würde.
Also hob er Lukkha kurzerhand auf das Pferd, schwang sich dahinter und trieb es durch die Dunkelheit.

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